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Nachfolgend
ein kleines Interview mit WILDEVE-Sängerin Lili zur VÖ von Touch
and Go, aus der Undergroundpresse. Wollten wir Euch, obgleich das Teil
nicht eben "taufrisch" ist, dennoch nicht vorenthalten.
Diese Frage hat sich
sicherlich schon in Tausenden von Rockmusik-Interviews wiederholt, dennoch
mal wieder: Wie kamst du zur Musik?
Schon ziemlich früh.
Im Alter von sieben Jahren habe ich mit Klavier angefangen und dann zehn
Jahre lang Klassikunterricht gehabt. Später kam noch Geige, Gitarre
und Gesang hinzu. Mit neunzehn habe ich meine erste lokale Rockband gehabt
und angefangen, eigene Stücke zu schreiben. Später habe ich hin
und wieder Demos aufgenommen und auf einigen CDs anderer Interpreten mitgewirkt.
Doch jetzt kann ich endlich machen, was ich schon lange tun wollte. Das
war sicherlich ein langer Reifeprozeß. Doch durch die ganzen Erfahrungen,
die ich im Laufe der Zeit gemacht habe, konnte ich ständig hinzulernen.
Mittlerweile glaube ich, meinen Stil gefunden zu haben, nachdem ich viele
Spielarten in der Musik ausprobiert habe, von Dancefloor und Pop bis hin
zum Mainstream Rock.
Wie verlief die Zusammenarbeit
mit dem Label, was Dinge wie musikalische Unabhängigkeit angeht?
Eigentlich schon gut. Ich
konnte machen, was ich wollte. Es hat aber eine Weile gedauert, bis ich
für die Studioproduktion die richtigen Musiker gefunden habe. Man
glaubt gar nicht, wie schwer es ist, die richtigen Leute zu finden, Leute,
die nicht nur rumlabern, sondern wirklich auch was machen.
Deine Texte sind alle
in englischer Sprache. Warum?
Meinem Empfinden nach klingt
die deutsche Sprache etwas eckig. Außerdem ist es sehr schwierig,
wirklich gute deutsche Texte zu schreiben. Das beherrschen die wenigsten.
Wichtig ist mir auch, daß man die Texte im Ausland verstehen kann,
und da ist Englisch, vor allem in der Rockmusik, die Weltsprache.
Welchen Stellenwert nimmt
die Musik bei dir ein?
Ich kann mich in der Musik
am besten ausdrücken. Ein Leben ohne Musik und alles, was damit zusammenhängt,
kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Das ganze ist eine Art Kommunikation,
man kann in der Musik einfach alles sagen, ohne sich dafür schämen
zu müssen. Ich kann mir alles von der Seele singen beziehungsweise
schreiben. Mit Musik kann man auch vieles ausdrücken, was mit Worten
vielleicht nicht möglich ist.
Wie war die bisherige
Resonanz seit Erscheinen deiner CD?
Bislang sehr gut. Wir haben
positive Kritiken bekommen, auch in größeren Magazinen wie etwa
dem Fachblatt Musikmagazin. Und wir haben dadurch sehr viele Gigs bekommen,
mehr als erwartet. Natürlich müssen wir zwangsläufig sehr
viel selber machen, da ein kleines Label nicht über die finanziellen
Mittel verfügt, um richtig Promotion zu machen.
Ein Song wie "Eternalize"
kommt mit harten Gitarren im Alternative-Stil daher. Liegen in dem
Bereich einige deiner Einflüsse?
Nun ja, ich höre gerne
Bands wie Garbage, Bush oder Soundgarden. Was mich daran fasziniert, ist
das Düstere, Melancholische. Ich finde aber, daß bei diesen
Bands manchmal die Melodien etwas vernachlässigt werden und mehr auf
Rhythmus geachtet wird. Ich selber lege Wert auf gute Melodien und Atmosphäre
in den Songs. Mag sein, daß ich so eine Art Synthese von Rhythmus
und Melodie anstrebe, dennoch sollte die Melodie gegenüber dem Rhythmus
immer den Ton angeben. Das heißt, daß mir viele Songs von Grunge-Bands
zu eckig und zu schroff sind. Ich möchte die Songs nicht gewollt kompliziert
gestalten, ich möchte vielmehr nachvollziehbare, vielen Menschen zugängliche
Musik machen.
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